Österreich

Schwere Turbulenzen zwangen AUA-Jet zur Umkehr

Die OE-LWJ musste umkehren - Foto: GF / Austrian Wings Media Crew (keine Verwendung des Fotos ohne schriftliche Erlaubnis des Fotografen!)

Kurz vor seinem Ziel musste ein Embraer E195 der AUA am Samstag durchstarten. Anschließend entschieden sich die Piloten zur Rückkehr nach Wien - aus Sicherheitsgründen.

Samstag, 7. Dezember 2024: Um 10:14 Uhr hob ein Embraer E195 (OE-LWJ) der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines von der Piste 29 des Flughafens Wien Schwechat ab. Unmittelbar nach dem Start leiteten die Piloten eine Linkskurve ein und gingen auf Südwestkurs. Der Zweistrahler überflog in 35.000 Fuß die Alpen, stieg südlich von Bozen in Absprache mit der Flugsicherung weiter auf 37.000 Fuß Reiseflughöhe. Knapp 1 Stunde nach dem Start, um 11:12 Uhr, begann Flug OS 205 seinen Sinkflug. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Flugzeug etwas nördlich zwischen Turin und Mailand. Nördlich von Grenoble war eine Flughöhe von etwas mehr als 12.000 Fuß erreicht, als die Piloten auf Nordkurs schwenkten, um sich für ihren Anflug auf den Flughafen Lyon Saint-Exupéry zu positionieren, der die Maschine final auf einen Südkurs führte.

In rund 2.800 Fuß brachen die Piloten den Landeanflug um 11:49 Uhr allerdings unvermittelt ab und leiteten ein Durchstartmanöver ein - die Hintergründe eines solchen Verfahrens habe ich bereits vor einiger Zeit hier beschrieben -, führten das sogenannte Fehlanflugverfahren durch und stiegen vorerst auf eine Höhe von 7.000 Fuß.

Flug OS 205 drehte nach Norden ab und flog dann eine weite Schleife in Richtung Süden. In dieser Zeit evaluierten die beiden Piloten im Cockpit ihr weiteres Vorgehen und teilten ihre Entscheidung schließlich der französischen Flugsicherung mit. Um 12:14 Uhr - also 25 Minuten nach dem Durchstarten - änderte der Embraer seinen Kurs abermals nach Norden, flog westlich an der Stadt Lyon vorbei und ging danach auf Ostkurs. Die Rücklandung auf dem Flughafen Wien Schwechat erfolgte um 13:43 Uhr, rund dreieinhalb Stunden nach dem Start. Nach Austrian Wings vorliegenden Informationen war die Wettersituation in Lyon der Grund der Entscheidung der Piloten, nach Wien zurückzufliegen.

AUA-Sprecherin Andrea Hansal bestätigte diese Recherchen auf Anfrage: "Aufgrund von kurzfristig auftretenden Turbulenzen im Landeanflug war eine Landung am Flughafen Lyon nicht möglich und die Crew entschied sich aus Sicherheitsgründen für eine Rückkehr des Fluges nach Wien. Für Austrian Airlines hat die Sicherheit der Fluggäste und Crews stets oberste Priorität. Wir bedauern die für die Fluggäste entstandenen Unannehmlichkeiten."

Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info