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Fix: Keine Boeing 737 MAX für AUA - Maschinen gehen an Eurowings

737 MAX in Eurowings-Farben, Symbolbild - Foto: Eurowings

Der Lufthansa-Billigflieger Eurowings steht vor der größten Flottenmodernisierung der Geschichte. 40 von der Konzernmutter Lufthansa bestellte Boeing 737 MAX sollten die älteren Airbus-Modelle von Eurowings ablösen. Damit ist nun bestätigt, was sich bereits länger abgezeichnet hatte, nämlich, dass die 737 MAX NICHT an die AUA gehen. Deren CCO, Francesco Sciortino, hatte den Typ im Oktober gegenüber Austrian Wings als "nicht ideal" für die AUA bezeichnet. Für den Punkt zu Punkt Verkehr des Billigfliegers Eurowings ist die 737 MAX dagegen ein gutes Arbeitsgerät.

Die Lufthansa hat entschieden, 40 bestellte fabrikneue Flugzeuge des Typs Boeing 737-8 MAX an ihre Billigflugtochter Eurowings zu vergeben. Mit der schrittweisen Eingliederung neuer Kurz- und Mittelstreckenjets wird der Weg bereitet, dass Eurowings perspektivisch eine der jüngsten Flotten im europäischen Luftverkehr betreiben kann, so die Lufthansa. Damit wurde nun offiziell, was sich bereits länger abgezeichnet hatte. Denn de facto standen nur zwei mögliche Betreiber der von Lufthansa bestellten 737 MAX im Raum: der Billigflieger Eurowings oder die Österreich-Tochter Austrian Airlines. Für deren Streckennetz (viele Umsteigeverbindungen über das Drehkreuz Wien) wäre die 737 MAX jedoch alles andere als ideal gewesen, weil sie keine Unterflurfrachtcontainer laden kann. Die im Oktober erfolgte Aussage von AUA-CCO Sciortino gegenüber "Austrian Wings", dass der Typ "nicht ideal" sei, war mit Sicherheit kein Zufall und ein starkes Indiz dafür, dass die Jets zu Eurowings kommen.

Der Auftrag über 40 Boeing 737 MAX nach Listenpreisen einen Wert von rund fünf Milliarden US-Dollar, Fachleute gehen jedoch davon aus, dass Lufthansa einen kräftigen Preisnachlass bekommen hat.

Eurowings (der de facto Nachfolger von Germanwings, die nach dem Absturz von Flug 9525 in Eurowings aufgegangen ist) ist seit Ende der Pandemie dynamisch gewachsen und hat sich im sogenannten „Punkt-zu-Punkt-Verkehr“ eine starke Position erarbeitet. Inzwischen ist Eurowings - laut Angaben der Konzernmutter Lufthansa - Deutschlands größter Ferienflieger und Marktführer an Flughäfen wie Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln/Bonn.

Die Auslieferung der ersten Boeing 737-8 MAX an Eurowings soll 2027 beginnen und wird mit insgesamt 40 Jets bis 2032 abgeschlossen sein. Die neuen Flugzeuge ersetzen sukzessive die Airbus A319-Flotte sowie ältere Modelle des Typs Airbus A320. Die Boeing 737-8 MAX bietet mit ihrer Kapazität für 189 Passagiere 39 zusätzliche Sitze im Vergleich zur A319. Eine deutlich höhere Reichweite macht sie laut Lufthansa zudem zur "perfekten Besetzung auch für längere Mittelstrecken-Destinationen", die Eurowings verstärkt im Angebot hat. Eurowings

Aktuell besteht die Eurowings-Flotte aus mehr als 70 Flugzeugen der Typen Airbus A319, Airbus A320, Airbus A321, Airbus A320neo und Airbus A321neo.

Text: Patrick Huber