Im Jahr 1957 stieß die Lockheed Super Star zur Lufthansa Flotte und erhielt erstmals als exklusivste Reiseart die Senator-Klasse. Schwerpunkt des Einsatzes war die Verbindung nach New York, die nonstop über den Atlantik geflogen werden konnte. Somit stellte das Flugzeug auch technisch gesehen eine Meisterleistung dar. Mit seinen vier Kolbenmotoren schloss sie das Kapitel der klassischen Propellerflugzeuge auf den Nordatlantik-Routen ab. Diese bis zu 17 Stunden dauernden Flüge starteten in Hamburg, wo sich auch die Instandhaltungsbasis befand. Daher fand der Roll-out an einem für Lufthansa und Lufthansa Technik gleichermaßen bedeutsamen Ort statt. Als Kooperationspartner des gesamten Projekts fungiert die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung. Die Super Star gehörte zur Constellation-Baureihe, die wegen der häufigen Triebwerksausfälle auch als "beste Dreimotorige über dem Atlantik" bekannt wurde. Hier geht's zu einer umfassenden Austrian Wings Foto- und Videoreportage über diesen Typ.
Die Herausforderung für das heutige Hamburger Technik-Team umfasste zunächst die passgenaue Zusammenfügung mehrerer Großbaugruppen. Im Oktober 2023 trafen Rumpf, Tragflächen und das charakteristische Dreifach-Leitwerk sowie 292 Holzkisten mit kleineren Teilen ein. Ein besonderes Highlight des nicht flugfähigen Zusammenbaus ist der möglichst originalgetreue Zustand des Cockpits der 1950er-Jahre. Die Beleuchtung und Steuerung sind funktionsfähig, während Seilzüge die Ruder und Klappen beweglich machen – ein faszinierendes Detail, das die Ingenieurskunst dieser Ära würdigt.
Nach dem jetzt erreichten Roll-out steht in den kommenden Wochen<s> </s>indes eine erneute Demontage in größere Segmente an, um im Juli per Schwertransport die Reise zum Flughafen Münster/Osnabrück anzutreten. Dort entsteht die Lackierung im Originaldesign der Lufthansa aus der sogenannten Parabelphase wieder.
Neue Kabine im Vintage-Look
Die Kabine orientiert sich am Stil der 1950-er Jahre, jedoch mit moderner Technik. So stammen die Sitze aus einer früheren Lufthansa A340, sind aufwendig umgestaltet und mit weinrotem Leder bezogen. Auch der Teppich und die Vorhänge basieren auf historischen Mustern.
Ein neues Zuhause in Frankfurt
Nach der Lackierung soll die Lockheed Super Star im Oktober in Frankfurt eintreffen. Pünktlich zum 100. Gründungsjubiläum der ersten Lufthansa bildet sie dort vom Frühjahr 2026 an zusammen mit der legendären Junkers Ju 52 D-AQUI die Hauptattraktion des neuen Konferenz- und Besucherzentrums der Lufthansa Group. Dank einer gläsernen Fassade sind werden die Exponate von außen gut sichtbar sein.
(red / LH)