Am 26. Dezember 2024 setzte der A330 (TC-JNI) der Turkish Airlines zur Landung auf den Flughafen Istanbul an. Der Zweistrahler kam aus Islamabad. Doch unmittelbar vor dem Aufsetzen geriet die Maschine aus noch unbekannter Ursache in eine starke Schräglage nach rechts. In der Folge kollidierte die rechte Tragfläche mit dem Boden. Wohl wie durch ein Wunder kam es nicht zur Katastrophe. Die Piloten starteten durch und landeten rund 15 Minuten später sicher in Istanbul.
Der "Aviation Herald" beruft sich auf einen Bericht der türkischen Luftfahrtbehörde, wonach der Beinahe-Crash als "schwerer Zwischenfall" eingestuft wurde und untersucht wird.
Aufholbedarf bei Flugsicherheit
Während das Bord- und Passagierservice von Turkish Airlines einhellig positiv bewertet wird (siehe auch die entsprechende bisherige Skytrax-Bewertung), gibt es bei der Sicherheit schon seit längerem deutlich Luft nach oben. Turkish Airlines geriet in der Vergangenheit immer wieder durch auffällig viele Un- und Zwischenfälle ins Kreuzfeuer der Kritik von Fachleuten. Teilweise ereigneten sich zwei Tailstrikes in einem Monat, mehrfach führten Pilotenfehler zu Unfällen mit Toten. Zuletzt im Jänner 2017, als ein für Turkish Airlines im Wetlease fliegender Boeing 747-Frachter einer anderen türkischen Fluggesellschaft verunglückte – Turkish Airlines wollte die nachfolgende Berichterstattung daraufhin zensurieren lassen. Und im Dezember 2018 starteten Piloten eines A330 der Gesellschaft mit nicht korrekt verriegelten Cockpitfenstern, Austrian Wings berichtete. Im Jänner 2020 wurde das Fahrwerk eines A330 von Turkish bei einem Landeunfall ebenfalls schwer beschädigt - wir berichteten. Im JACDEC-Sicherheitsranking von 2019 etwa rangierte Turkish Airlines nur an der 92. Stelle, einem der letzten Plätze.
(red TM)