Wegen der Lieferverzögerungen bei der Boeing 787 Dreamliner wird die Boeing 767-Flotte der AUA wohl länger fliegen müssen als derzeit geplant, Austrian Wings berichtete bereits Mitte Jänner. Weil die Pilotensituation auf dieser Teilflotte schon seit längerer Zeit angespannt ist und außerdem einige ältere 767-Piloten noch vor der Ausflottung ihren Ruhestand antreten werden, hat sich das Management nun entschlossen, zusätzliche Piloten für die 767 auszubilden, wie Sprecherin Andrea Hansal gegenüber "Austrian WIngs" bestätigte.
"Die Projektplanung ist dynamisch und wird regelmäßig neu evaluiert."
AUA-Sprecherin Andrea Hansal
Eine genaue Zahl wollte man bei der AUA nicht kommunizieren, laut Austrian Wings Informationen dürfte ein gutes Dutzend Piloten vom Airbus A320 auf die Boeing 767 wechseln. Das Type Rating, bei dem die Piloten einen theoretischen sowie einen praktischen Teil inklusive Flugsimulatortraining und Fliegen unter Supervision in der echten Boeing 767 absolvieren müssen, findet im heurigen Frühjahr statt. Aktuell ist die Ausflottung der letzten Boeing 767 Ende 2026 geplant.
Die Boeing 767 wurde Ende der 1970er Jahre als Mittelstreckenflugzeug entwickelt, wurde tatsächlich aber in den Langstreckenversionen Boeing 767-200ER und Boeing 767-300ER erfolgreich. Die AUA-Flotte stammt aus den Beständen der Lauda Air. Die finanziell schwer angeschlagene Fluglinie des ehemaligen Rennfahrers Niki Lauda wurde durch den Einstieg der AUA und durch die vollständige Übernahme im Jahr 2004 vor der Insolvenz gerettet. Die Übernahme sei laut Insidern auf politischen Druck hin erfolgt.
Text & Foto: Patrick Huber