Längst sind die Spekulationen und Verschwörungstheorien, die zum 10. Jahrestag über den Absturz von Germanwings 9525 verbreitet werden, von Experten widerlegt worden. Überhaupt muss man sagen, dass die entsprechende Agitation im Wesentlichen vom Betreiber des Aviation Herald, dem Österreicher Simon Hradecky, ausging, während der größte Teil der Fachwelt keinerlei Zweifel an der von den BEA-Ermittlern festgestellten Absturzursache (erweiterter Suizid durch Andreas Lubitz) hat. Erst heute veröffentlichte das deutsche Luftverkehrs-Branchenportal "Airliners.de" einen ausführlichen Artikel zum Thema.
Im "Tagesspiegel" äußert sich Professor Professor Elmar Giemulla schon am 24. März, dem Jahrestag des Unglücks, ebenfalls zum Absturz. Er erzählt, dass Simon Hradecky vor Angehörigen seine Thesen präsentiert habe. Giemulla: dazu: "Hradeckys These lautet im Kern: Man kann als Pilot den Höhenregler gar nicht von Hand in einem Zug von 10.000 auf 30 Meter runterdrehen. So hat es der Flugdatenschreiber aber aufgezeichnet. Man muss zweimal ansetzen." Tatsache ist allerdings, dass auch diese Behauptung längst durch einen Videobeweis widerlegt ist.
Für den deutschen Rechtsprofessor besteht jedoch in keinem Fall auch nur der geringste Zweifel daran, dass Andreas Lubitz für den Tod der 149 unbeteiligten Insassen von Flug 4U9525 verantwortlich ist. Im "Tagesspiegel" sagte er: "Die Frage, die sich mir als Anwalt stellt, lautet: Wenn es wirklich so gewesen wäre (Anm.: Gemeint ist die von Simon Hradecky aufgestellte Theorie) – hätte das eine Auswirkung auf die juristische Einschätzung? Die Antwort ist: nein. Da der Kapitän das Cockpit verlassen hatte, war Andreas Lubitz als Co-Pilot für die Sicherheit der Leute an Bord verantwortlich. Er hätte die Flughöhe von Hand korrigieren müssen. Das Gesetz unterscheidet nicht, ob jemand aktiv oder durch Unterlassen den Tod von Menschen herbeiführt. Lubitz hat (...) 149-fachen Mord begangen."
(red)