International

Renommierter "DER SPIEGEL" kritisiert Germanwings-Spekulationen von Sky

"Der Spiegel" lässt kein gutes Haar an den Spekulationen von Sky über den längst aufgeklärten Absturz.

Deutliche Kritik haben Medien und Fachwelt an den vom Aviation Herald Chefredakteur Simon Hradecky in einem Film von Sky geäußerten Verschwörungstheorien zum Absturz von Germanwings 4U9525 geübt. Jetzt zieht auch das renommierte deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nach.

Fachjournalist und Buchautor Patrick Huber sich im Vorfeld sowie nach einem Pressescreening ausführlich zu dem Film von Sky.at geäußert. Deutsche Journalisten und Medien fanden ebenfalls keine lobenden Worte für den Film mit dem marktschreierischen Titel "Was geschah an Bord von Germanwings 9525?". Kritik gab es unter anderem von der "Stuttgarter Zeitung" und dem deutschen Branchenportal "Airliners.de". In dem Sky-Film wird darüber spekuliert dass der psychisch kranke Germanwings-Pilot Andreas Lubitz gar nicht für den Absturz verantwortlich sein soll und die offizielle Untersuchung völlig falsch sei. Die Fachwelt weist diesen verschwörungstheoretischen Ansatz geschlossen zurück.

Eindringliche Worte dazu findet jetzt der "Spiegel"-Journalist Tobias Großekemper in seinem gestern veröffentlichten Artikel "Die Gräber schreien noch wie am ersten Tag" Daraus geht klar hervor, dass nicht nur die Fachwelt, sondern der Großteil aller logisch denkenden Menschen die Spekulationen die von Simon Hradecky vom Aviation Herald in dem Sky-Film in den Raum gestellt werden für völligen Nonsens hält.

"Niemand in Haltern stellt den erweiterten Suizid infrage."
Ulrich Wessel, Direktor des Gymnasiums 2015

Ulrich Wessel, der 2015 Direktor des Gymnasiums in Haltern war, aus dem 16 Schüler und 2 Lehrerinnen stammten, die an Bord von 4U9525 starben, Obwohl Wessel längst seinen Ruhestand genießt, trifft er sich weiterhin einmal pro Monat mit den Hinterbliebenen der Halterner Opfer, von denen niemand an die Verschwörungstheorien zum Absturz glaubt, wie Journalist Großekemper schreibt. Er hält sich an die Beweise, die vorliegen, schreibt weiter: "Lubitz recherchierte, das ergab die Auswertung seiner iPads, verschiedene Suizidmöglichkeiten, außerdem die Verriegelung der Cockpittür und eine Patientenverfügung. In den Überresten seines Körpers seien Psychopharmakareste gefunden worden."

Kritik übt der "Spiegel" an der Sky-Doku und zitiert dafür den Düsseldorfer Staatsanwalt Christoph Kumpa: "Staatsanwalt Kumpa hält die neue These für eine Verschwörungstheorie. Die französischen Ermittler hätten einen ,sensationellen Job' gemacht. Dass der französische Staatsanwalt so früh vorgeprescht sei, sei eine ,schneidige' Entscheidung gewesen, die schnell Klarheit gebracht habe: ,Lubitz hätte nicht fliegen dürfen, hat es aber getan und ist allein verantwortlich für den Tod.'"

(red JT)