An den Fakten zum Hergang des Crash von Germanwings 4U9525 vor fast auf den Tag genau zehn Jahren herrscht in der Fachwelt kein Zweifel. Co-Pilot Andreas Lubitz nutzte die "Gunst der Stunde", um sich durch einen Absturz zu töten. Dazu wartete er bis Flugkapitän Sondenheimer das Cockpit verließ um zur Toilette zu gehen. Dann sperrte sich Lubitz im Cockpit ein und brachte den Jet im Sinkflug gezielt auf Kollisionskurs mit den Bergen. 10 Minuten später waren er und alle weiteren 149 Menschen an Bord von 4U9525 tot. Vor dem zehnten Jahrestag allerdings begann der Betreiber der Webseite "Aviation Herald", der Computerprogrammierer Simon Hradecky, mit dem Verbreiten von Verschwörungstheorien, nach denen Andreas Lubitz unschuldig sei.
Austrian Wings berichtete bereits ausführlich über die Verschwörungstheorien die aktuell verbreitet werden. Fachleute und sogar das deutsche Branchenportal "Airliners.de" üben daran heftige Kritik. Selbst ein nicht unbedeutender Teil der Kommentatoren auf dem AV-Herald selbst "zerreißen" die Spekulationen in der Luft. Buchautor ("Germanwings Flug 9525 - Absturz in den französischen Alpen") und Fachjournalist Patrick Huber hat den Sky-Beitrag vorab gesehen und ihn als "dokumentarischen Groschenroman", der kaum Fakten aber viel Spekulation biete. Außerdem widerlegte Huber die Behauptung vieler Verschwörungstheoretiker, dass es nicht möglich sei die Flughöhe innerhalb von einer Sekunde von 38.000 auf 100 zu ändern (wie Andreas Lubitz es laut Flugschreiber getan hat) eindrucksvoll mittels Videobeweis.
Opfer-Begleiter gegen Verschwörungstheorien
Nun spricht sich auch die angesehene "Stiftung Katastrophennachsorge" gegen die Spekulationen von Simon Hradecky aus. Die Anfänge dieser Organisation reichen zurück bis ins Jahr 1988 als ihre Gründer, das Therapeuten-Ehepaar Hartmut und Sybille Jatzko, sich ehrenamtlich um die Opfer des Flugtagunglücks von Ramstein (Tipp: Bericht des Überlebenden Douglas Kay, Buchtipp: Als der Tod vom Himmel stürzte) kümmerten. Später betreuten sie und ihr Team unter anderem die Opfer des Tsunamis im Indischen Ozean (2004), die Überlebenden und Hinterbliebenen des Love Parade Unglücks von Duisburg, die Hinterbliebenen des Germanings Absturzes oder des islamischen Terroranschlages auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016.
Diese "Stiftung Katastrophennachsorge" veröffentlichte am 21. März unter "Aktuelles" in Bezug auf den Absturz von Germanwings 4U9525 auf ihrer Homepage einen Beitrag unter dem Titel "Neuer Videobeweis räumt mit Spekulationen auf". Dort schreibt man:
Seit Jahren kursieren Verschwörungstheorien rund um den tragischen Absturz des Germanwings-Flugs 9525. Ein aktueller Videobeweis zeigt nun eindrucksvoll, dass die umstrittene Höhenverstellung des Flugzeugs auf 100 Fuß tatsächlich innerhalb einer Sekunde möglich ist – und widerlegt damit zentrale Spekulationen.
Die "Stiftung Katastrophennachsorge" auf ihrer Website
Danach wird auf unseren, Zitat, "fundierten Bericht" Videobeweis widerlegt Germanwings-Absturz-Spekulationen: Höhenverstellung auf 100 Fuß in einer Sekunde möglich verwiesen, mit dem zusätzlichen Hinweis: " Erfahrt mehr über die technischen Hintergründe und warum diese Erkenntnis entscheidend ist."
(red)