Die Fakten liegen für die gesamte Fachwelt auf der Hand: Am 24. März 2015 steuerte der an einer schweren psychischen Störung leidende Germanwings-Pilot Andreas Lubitz Flug 4U9525 der Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf gegen einen Berg. Zuvor hatte Lubitz den Flugkapitän Patrick Sondenheimer aus dem Flightdeck ausgesperrt. Bei diesem Massenmord starben neben Lubitz der sich umbringen wollte auch alle anderen 149 Menschen an Bord. Der Absturz ist zweifelsfrei aufgeklärt.
Doch entgegen dem Rat vieler Experten die er vergeblich von seinen unhaltbaren Thesen überzeugen wollte, verbreitet Aviation Herald Betreiber Simon Hradecky Spekulationen ohne jeden Beweis und haltlose Behauptungen, die vom größten Teil der Fachwelt erstaunt und fassungslos zurückgewiesen werden.Seine Verschwörungstheorien verbreitete er mit Hilfe von ganz wenigen Journalisten in Österreich und Deutschland die ihm offensichtlich auf den Leim gegangen waren und dem Bezahlsender Sky. Außerdem hat Hradecky seine Verschwörungstheorien in einem mehr als 700 Seiten starken Buch zusammengefasst, das mittlerweile als E-Book erhältlich ist.
Führendes deutsches Branchenportal schreibt vernichtende Kritik an Hradeckys Verschwörungstheorien
Selbst das bisher eher für seine Zurückhaltung bekannte Branchenportal "Airliners.de" kritisierte Hradecky, zu diesem Zeitpunkt noch ohne ihn namentlich zu nennen, vor einigen Tagen scharf. Jetzt legte "Airliners.de"-Herausgeber David Haße in einer Form nach, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.
Haße leitet seinen aktuellen Kommentar zum Thema mit den Worten: "Wie kann man 700 Seiten Kauderwelsch über eine Alternativ-Theorie zum Germanwings-Absturz schreiben und sich an der entscheidenden Stelle komplett vertun?" ein. Dann geht es weiter: "Niemand weiß besser als Simon Hradecky, dass Flugzeugunfälle fast immer aus einer unwahrscheinlichen Verkettung von Zufällen entstehen. Das kommt daher, dass er den Aviation Herald leitet, eine bislang glaubwürdige Quelle für sachlich-nüchterne Berichte über Zwischenfälle im kommerziellen Luftverkehr. Umso trauriger ist, dass nun genau diese Publikation – pünktlich zum zehnten Jahrestag des Germanwings-Absturzes – mit biegen und brechen beweisen will, dass es sich auch dabei um einen Unfall handeln muss, dem eine Kette unwahrscheinlicher Zufälle als Ursache vorangegangen sein muss."
Hradecky behauptet ein elektrisches Problem, durch das der Sinkflug des A320 automatisch eingeleitet worden sei. Zeitgleich sei der Co-Pilot ausgefallen, bzw. sei an seiner Stelle der Kapitän im Cockpit gewesen und der ausgefallen, und dann habe auch noch das Panel für die Eingabe des Notfallzutrittscodes vor der Cockpittüre einen Defekt gehabt. Belastbare Nachweise für seine Thesen liefert Hradecky keinen einzigen.
Viele in der Fachwelt sind entsetzt darüber wie Simon Hradecky mit solchen Verschwörungstheorien seinen bislang guten Ruf als Fachmann und den seines Portals "Aviation Herald" aufs Spiel setzt. "Airliners.de"-Herausgeber David Haße kommentiert heute aktuell: "Niemand weiß besser als Simon Hradecky, dass Flugzeugunfälle fast immer aus einer unwahrscheinlichen Verkettung von Zufällen entstehen. Das kommt daher, dass er den Aviation Herald leitet, eine bislang glaubwürdige Quelle für sachlich-nüchterne Berichte über Zwischenfälle im kommerziellen Luftverkehr. Umso trauriger ist, dass nun genau diese Publikation – pünktlich zum zehnten Jahrestag des Germanwings-Absturzes – mit biegen und brechen beweisen will, dass es sich auch dabei um einen Unfall handeln muss, dem eine Kette unwahrscheinlicher Zufälle als Ursache vorangegangen sein muss (...) Das scheint Hradecky zu glauben, und er hat dazu nun ein Buch geschrieben. Es ist 700 Seiten lang. Seine Kernthese: Ein elektrisches Problem am Autopiloten könnte verursacht haben, dass sich die eingestellte Zielflughöhe automatisch in Sekundenbruchteilen auf 100 Fuß (das Minimum) eingestellt hat, und das mehrfach. Er hat sich extra ein altes Autopilotenpaneel gekauft und es so lange manipuliert, bis er das Ding genau wie gewünscht kurzschließen konnte. Er präsentierte das dann auch in einer neuen Sky-Dokumentation zum Thema. Zugegeben: Es sieht verblüffend aus – auf den ersten Blick jedenfalls. Und so habe ich mir Hradeckys entscheidende "Beweisführung" angeschaut, die er vergangene Woche auf seinem Aviation Herald als Auszug veröffentlicht hat."
Der ansonsten eher kühl-analytische Norddeutsche weiter: "Bitte lachen Sie jetzt nicht, aber in dieser "Beweisführung" muss man Pixel auf einer schlechten Fotokopie zählen. Ich habe das tatsächlich gemacht, um den Kauderwelsch nachzuvollziehen. Und wissen Sie was? Es ist verblüffend einfach, die ganze Verschwörungstheorie zu widerlegen – und zwar im eigenen Denksystem. In der "Beweisführung" wurde ein so gravierender Fehler gemacht, dass er sofort ins Auge sticht – jedenfalls wenn man nicht links, rechts, vorne und hinten Scheuklappen auf hat."
Danach zählt Haße chronologisch die Thesen von Hradecky auf, zerpflückt sie und bezeichnet sie letzten Endes als das was sie für fast jeden in der Fachwelt mit klarem logischen Verstand auch sind: "Humbug".
Den gesamten Kommentar von David Haße auf "Airliners.de" lesen Sie hier.
Zuvor hatten bereits zahlreiche Leser des "Aviation Herald" in dessen Kommentarfunktion scharfe Kritik an Hradeckys Theorien geäußert. Sie hätten das "gleiche Niveau" wie die Theorien von den "Leugnern der Montlandung", war da unter anderem zu lesen.
(red CvD)