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Absturz von DHL 737 in Litauen auf menschliches Versagen zurückzuführen

SYMBOLBILD Boeing 737-400.

Im November des vergangenen Jahres stürzte eine Eine Boeing 737-400F der spanischen Swiftair, die im Auftrag der DHL unterwegs war, in der litauischen Hauptstadt Wilna in ein Wohngebiet. Ein Pilot starb, die drei anderen Besatzungsmitglieder überlebten. Der Zwischenbericht der Flugunfallkommission deutet auf einen Pilotenfehler als Unfallursache hin.

Kurz nach dem Absturz warten Gerüchte aufgekommen, Russland könnte den Absturz durch Sabotage herbeigeführt haben. Dafür gab und gibt es keinerlei Hinweise. Vielmehr dürfte der Kapitän - er war Pilot Monitoring - während des Anfluges versehentlich das Hydrauliksystem B deaktiviert haben, als er die Enteisung einschalten wollte. Die Schalter für die beiden Systeme liegen unmittelbar nebeneinander. Außerdem drehte die Besatzung mehrfach die falsche Funkfrequenz ein.

Durch das deaktivierte Hydrauliksystem fuhren die Landeklappen nicht aus, als die Besatzung den Hebel dafür betätigte und offenbar überprüfte auch niemand im Cockpit die Stellung der Landeklappen auf der dafür vorgesehenen Anzeige. Erst spät bemerkte der fliegende Co-Pilot, dass die Klappen noch eingefahren waren, kurz darauf ertönten bereits Alarmtöne und der Stickshaker. Ein eingeleitetes Durchstartmanöver kam zu spät, die Maschine war zu langsam und stürzte ab.

Der Zwischenbericht wurde nach Auswertung von Flugschreiber und Stimmenrekorder erstellt.

(red)